[gelesen] Die rote Kriegerin – Feral Moon 1 von Asuka Lionera

© Dark Diamonds
Die rote Kriegerin
Feral Moon 1
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Autorin: Asuka Lionera
erschienen Juni 2018
449 Seiten, eBook
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hier gehts zum Verlag
Dark Diamonds (Carlsen).

facettenreiche Figuren, spannende Handlung, viele Geheimnisse

Scarlet ist eine von wenigen Frauen, die außerhalb der Stadt in einem der Dörfer leben darf. Doch nachdem ihr Vater, der Clanführer, gestorben ist, wankt ihre Aufenthaltsberechtigung stetig mehr. Scarlets Weg ist steinig und es gibt nur wenige Möglichkeiten, sich zu behaupten oder weiter zu entwickeln. Entweder sie fügt sich in eines der vorgefertigten Schicksale oder sie muss sich allein durchschlagen – doch in der Wildnis lauern dunkle Bestien, die niemanden verschonen.

Scarlet muss sich entschieden, ob sie ihrem Herzen folgt, rebelliert und für ihre Ziele kämpft oder sich fügt, aufgibt und zu einer Frau wird, die sie niemals sein wollte…

 

Der Schreibstil hat mich gleich zu Beginn gefangen genommen. Nach wenigen Seiten war ich in der Handlung drin und fühlte mich sofort wohl, obwohl die Schauplätze alles andere als harmonisch, sonnig und hoffnungspendend sind. Die Welt, in die man eintaucht ist auf der einen Seite dystopisch angelegt, doch auf der anderen Seite, in einigen Punkten, sehr altertümlich, fast mittelalterlich. Im Verlauf der Geschichte erfährt man einiges darüber, wie es dazu kam, dass sie Welt wieder so wurde, wie sie jetzt aktuell ist, obwohl es Dinge wie Autos und Elektrizität bereits einmal gab. Dadurch wird die Handlung noch komplexer und facettenreicher. Auch die Aspekte rund um die Ferals sind immer wieder spannend und man bleibt stets neugierig, welche Offenbarungen und Geheimnisse es noch rund um die düsteren Wesen gibt, denn immer wieder wird angedeutet, dass es mehr mit ihnen auf sich hat, als man zunächst ahnt.

 

Die Geschichte wird die meiste Zeit aus der Ich-Perspektive von Scarlet erzählt. Dadurch lernt man die junge Frau sehr intensiv kennen und begleitet sie und ihre Entwicklung über mehrere Jahre hinweg. Sie wird zu einer sehr starken, eisernen Kämpferin, die ihr Ziel fest im Blick hat. Obwohl viele Bewohner im Dorf sie ignorieren oder gar verachten, meistert sie ihren selbst auferlegten Weg ohne zu murren. Durch die Nähe zur Protagonistin kann man ihre Einstellung und Entscheidung gut nachvollziehen und blickt immer wieder intensiv in ihre Gedankenwelt, die durch mehrere Situationen, im Verlauf des Buches, auf den Kopf gestellt wird. Scarlets hart antrainierte Gefühlskälte und starke Maske gerät durch eine einzige Person immer wieder so stark ins Wanken, dass sie sich selbst kaum wieder erkennt. Für den Leser gibt es dadurch schlagfertige Gespräche, spitze Bemerkungen, Sticheleien und stürmische Wendungen innerhalb der Unterhaltungen. Mir haben diese Szenen sehr gut gefallen, da sie die teilweise recht ernste, düstere Stimmung auflockern und auch andere Seiten der Protagonistin zeigen.

Umso weiter man im Buch voran schreitet, umso vielseitiger wird die Handlung. Man lernt noch weitere Schauplätze kennen, taucht tiefer in die Hintergründe und Zusammenhänge ein und auch der Personenkreis erweitert sich. Scarlet hätte auf die eine oder andere Begegnung wohl verzichten können – Langeweile kommt da auf jeden Fall nicht auf.

Wenige, kurze Passagen sind aus der Sicht eines anderen Charakters geschildert. So bekommt man noch einen anderen Blick auf die Geschichte. Diese Szenen waren total spannend, haben aber insgesamt fast mehr Fragen aufgeworfen, als wirklich beantwortet. Ich bin gespannt, ob die Vermutungen, die ich beim Lesen entwickelt habe, sich im nächsten Band bewahrheiten werden.

Die Mischung der Charaktere ist super gewählt. Man hat Momente, in denen man schmunzelt, Situationen in denen man mit Scarlet explodieren könnte, aber auch Passagen in denen man die Protagonistin selbst gern schütteln möchte, damit sie sich eingesteht, was da in ihr wütet.

Das ende lässt einen etwas ratlos zurück. Man ist an einem Punkt angekommen, an dem viel angedeutet wurde, an dem viel möglich ist und dann doch alles noch mal ganz anders kommt. Mit tausend Fragen, Hoffnungen und Vermutungen wird man zurück gelassen.

 

Fazit

Eine sehr abwechslungsreiche, toll gestaltete Geschichte, die mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Die Welt ist komplex, verstrickt, die Hintergründe dafür düster und geheimnisvoll. Auch wenn man schon einiges erfährt, bleiben viele Dinge offen und man kann nur erahnen, was da noch alles kommen könnte. Die blutrünstigen Ferals spielen immer wieder eine Rolle, obwohl sie aktiv gar nicht so viel in Aktion treten, doch im Verlauf wird deutlich, wie wichtig sie für den gesamten Verlauf noch sein werden. Die sympathischen, charakterstarken Figuren, die immer wieder aneinander geraten machen das Lesen angenehm und bringen einen immer wieder zum Schmunzeln. Ich freu mich jetzt schon sehr auf Band zwei der Reihe.


3 Gedanken zu „[gelesen] Die rote Kriegerin – Feral Moon 1 von Asuka Lionera“

    1. Hallo Lisa,
      ich finde die Cover auch toll und vor allem passen sie auch so gut zur Geschichte! Ich hoffe, du befreist sie irgendwann dann von der Wunschliste und lässt sie in dein eRegal wandern 😉 Mich hat die Story begeistert und ich bin nur so durch die Seiten gerauscht 🙂
      LG Dana

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