[gelesen] Stella. Hart und zart von Linda May

Rezensionsexemplar

©blue panther books
Stella. Hart und Zart
.
Autorin: Linda May
erschienen Juni 2018
256 Seiten, eBook
.
hier gehts zum Verlag
blue panther books
.

etwas zäher Auftakt, erst am Ende mehr Erotik

Stella ist eine Frau, die weiß, was sie will und meistens auch bekommt, was sie von den Männern verlangt. Sie lässt sich selbst nicht so leicht um den Finger wickeln, wenn man sie aber zu nehmen weiß, lässt sie ihre dominante Seite auch mal fallen. Als Fynn und sie aufeinander treffen, sprühen sofort die Funken. Doch wer bei den beiden die Hosen anhat, das wird wohl erst die Zeit zeigen.

 

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Fynn erzählt, wodurch man besonders in seine Gedankenwelt einen intensiven Einblick bekommt. Stella spielt gern mit ihren Reizen und hat immer wieder Erfolg damit, was Fynn auch ganz ehrlich zugibt. Insgesamt muss ich aber sagen, ich habe mich mit dem Schreibstil ein wenig schwer getan. Viele Sätze sind sehr kurz, teilweise wirkt es abgehackt. Was mich allerdings am meisten gestört hat, sind die zahlreichen, aus meiner Sicht unwichtigen, Sätze, die aber scheinbar unbedingt noch angefügt werden mussten, die aber weder für die Handlung noch irgendeine Entwicklung von Bedeutung sind. Dadurch wurde ich immer wieder im Lesefluss gestört bzw. es konnte sich kein so richtiger Fluss aufbauen. Nun habe ich selbst noch nicht so oft in den Kopf eines Mannes geschaut, vielleicht soll es auch symbolisch dafür stehen, dass sie einfach anders gestrickt sind als Frauen. Es konnte mich zumindest nicht komplett erreichen und mitnehmen.

Einige Abschnitte bestanden nur aus ein oder zwei Sätzen, die auf mich wie dazwischengeschoben wirkten, aber keine tiefere Bedeutung hatten. Aus meiner Sicht hätte man das, wenn man es denn erwähnen möchte, auch im nächsten Abschnitt, als Rückblick, an den Anfang setzen können. Durch die Trennung der Abschnitte entstehen noch mehr Pausen, die nicht nötig gewesen wären.

 

Fynn und Stella lernen sich auf eine ungewöhnliche Weise kennen, die ich wirklich toll fand. Nach dem ersten Rantasten ging dann alles ziemlich schnell und die Gefühle zwischen den beiden ließen keine Zweifel mehr zu. Zwischendurch loten sie ihre Grenzen aus und erfahren etwas von den Einstellungen, der Vergangenheit und den Vorstellungen des jeweils anderen, insgesamt sind sie sich aber häufig einig, es gibt nicht viele Überraschungen oder Reibereien, die eine Beziehung ja auch mal spannender machen können.

In der ersten Hälfte des Buches kam mir persönlich die Erotik ein wenig zu kurz. Leider erfährt man mehr darüber, was und wo sie essen gehen, welchen Wein sie trinken, welches Dessert sie hatten, aber nicht, welche erotischen Abenteuer sie miteinander erleben. Teilweise steht zwar dort nur, dass die beiden eine schöne, heiße oder leidenschaftliche Nacht hatten. Und in einem erotischen Roman interessiert mich persönlich die Erotik dann eben einfach mehr als die Geschmacksrichtung des Weines oder des Hauptgangs oder welche Kleidung sie sich ausgesucht haben, um essen zu gehen. Das Erscheinungsbild der beiden kann man sich dadurch recht gut vorstellen, besonders über Stella bekommt man detaillierte Informationen, Fynn bleibt am Ende doch eher gesichtslos, da er eben der ist, der berichtet.

 

Im Verlauf der Geschichte ändert sich das dann zum Glück. Die erotischen Szenen stehen mehr im Vordergrund und es wird wirklich sehr heiß, auf die unterschiedlichsten Weisen. Da lernt man dann auch die dominantere Seite von Stelle, die im Klappentext bereits beschrieben wird, etwas intensiver kennen. Neben den leidenschaftlichen Szenen gibt es trotzdem noch normale Handlung, so dass man nicht von einer Bettszene in die nächste stolpert.

Insgesamt entsteht in der zweiten Hälfte auch ein etwas besserer Lesefluss, die Handlung baut mehr aufeinander auf, die Entwicklung des gemeinsamen Lebens der Protagonisten wirkt nicht mehr ganz so abgehackt. Dadurch fühlt man sich Stella und Fynn auch etwas näher und kann sich besser in ihre Geschichte rein denken.

 

Fazit:

Leider konnte mich der Schreibstil nicht so gut mitnehmen, wodurch ich mich schwer getan habe, mich auf die Handlung und die Figuren einzulassen. Kurze, teilweise abgehackt wirkende Sätze, pausenschaffende Einschübe ohne wirkliche Informationen und fehlendes Prickeln im ersten Teil des Buches machen die Handlung zunächst eher zäh. Im Verlauf wird es dann zwar besser, leidenschaftlicher und interessanter, komplett überzeugen konnte mich das Buch aber nicht mehr.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.