[gelesen] Mirjam H. Hüberli – Rebell 2 – Gläserne Stille

©Drachenmond
Rebell 2
Gläserne Stille

Autorin:Mirjam H. Hüberli
erschienen März 2017
ISBN: 978-3-95991-716-2

Fortsetzung voller Gefahren und Gefühl

Gläserne Stille ist der zweite Band der Rebell-Trilogie,
meine Rezension kann daher kleine Spoiler auf den ersten Band enthalten. Ich
würde auf jeden Fall empfehlen, die Reihe am Anfang zu beginnen, da es sonst
schwer werden könnte, die Zusammenhänge alle zu verstehen. Es gibt zwar kleine
Hinweise, aber die reichen vermutlich nicht aus, um die gesamte Handlung herzustellen,
wenn man kein Vorwissen hat.
Obwohl Willows Ankunft in der Spiegelwelt noch gar nicht
so lange her ist, ist bereits sehr viel passiert. Immer wieder gerät sie in
Gefahr, ist auf der Flucht und die Frage, ob sie es zurück in ihre Welt
schaffen wird, ist zum ständigen Begleiter geworden. Die Rebellen und Willow
arbeiten fieberhaft an einer Lösung, doch überall stoßen sie auf erneute
Hindernisse, die ein Vorankommen schier unmöglich machen.

Der zweite Band setzt fast nahtlos an das erste Buch an.
Es gibt keine lange Vorgeschichte oder Wiederholungen. Im Verlauf der Handlung
sind kleine Hinweise und Erinnerungen an die Ereignisse aus dem ersten Band
eingebaut, die dabei helfen, das Gedächtnis aufzufrischen, die jedoch nicht
reichen werden, alle Geschehnisse im Kopf zu haben, sollte man „Gläserner Zorn“
nicht kennen.
Ich habe mich sofort wieder wohl gefühlt in der
Spiegelwelt, obwohl fast das gesamte Buch lang Gefahr in der Luft liegt. Die
Figuren bekommen nur kurze Ruhephasen, in denen sie ein wenig Kraft schöpfen
oder weitere Geheimnisse aufdecken können. Die meiste Zeit befinden sie sich
auf der Flucht oder suchen im Verborgenen nach einem Ausweg, den sie vor ihren
Gegnern erreichen müssen.
Wie bereits im ersten Buch erlebt man die Geschichte
wieder aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Willow. An ihrer Seite lernt
man allerhand neue Schauplätze kennen und durch die bildhaften Beschreibungen
kann man sich die Umgebung sehr gut vorstellen. Es ist teilweise sehr düster,
bedrückend und beengt, doch Willow lernt auch eine sehr prunkvolle Seite der
Spiegelwelt kennen. Viel Zeit zum Bestaunen bleibt allerdings nicht.
Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm, flüssig und von
Beginn an spannend. Das Tempo ist schon allein durch die ständige Bewegung der
Charaktere hoch gehalten. Sie haben kaum Chance inne zu halten und sich in Ruhe
zu sammeln. Die Entscheidungen müssen schnell fallen und so hat man auch als
Leser das Gefühl, mit durch das Buch gezogen zu werden.
Neben der persönlichen Entwicklung zwischen Bo und Willow
bekommt man auch einige neue Informationen über die Vergangenheit der Figuren
und den Aufbau und die Regeln in der Welt. Nach wie vor bleiben aber einige
Dinge offen, die einen sehr neugierig machen, auf den Abschlussband der
Trilogie.
Man spürt sehr schnell, dass sich die Stimmung im Buch
bzw. zwischen den Figuren geändert hat. Wenn sie nicht zusammen halten, haben
sie keine Chance. Auch die Gefahr ist deutlich präsenter und nicht mehr nur
eine Ahnung in der Ferne, vor der man sich zu schützen versucht. Neben all den
turbulenten, temporeichen Passagen bleibt aber auch Zeit für emotionale
Momente, in denen man noch tiefere Einblicke in die Gedankenwelten der
Charaktere bekommt.
Eine toll geschriebene, spannende Fortsetzung, die einige
Fragen beantwortet, neue aufwirft und schon allein mit dem fiesen Cliffhanger
dafür sorgt, dass man so schnell wie möglich weiterlesen möchte.
Vielen Dank an die Autorin für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

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