[gelesen] Svea Lundberg – Kristallschnee

© DEAD SOFT
  Kristallschnee

Autor: Svea Lundberg

erschienen Januar 2016
Verlag: DEAD SOFT
ISBN: 9783945934661  

gefährlich und gefühlvoll – wenn der Job plötzlich privat wird

Wenn man beruflich mit hilfebedürftigen Menschen zu tun
hat, dann können einem die Fälle schon mal unter die Haut gehen. Als Felix der
kleinen Amelia zur Hilfe eilt, um sie aus den Fängen ihres gewalttätigen
Vaters zu befreien, hätte weder er noch Polizist Jannis geahnt, was alles auf
sie zukommen wird. Gefährliche Geheimnisse werden aufgedeckt und bringen
plötzlich die Männer selbst in eine Notsituation.

Sozialarbeiter Felix hat das Herz auf jeden Fall am
rechten Fleck. Für ihn sind die Kids nicht einfach nur abzuarbeitende
Aktenberge. Die Menschen an sich sind ihm wichtig und einige schließt er ganz
besonders in sein Herz. Eine neue, geeignete Umgebung für die Schützlinge zu
finden, ist gar nicht so einfach, da kann man schon verstehen, dass Felix sich
sorgt und am Ball bleibt. Er ist in den Regeln und Vorschriften noch nicht so
festgefahren oder abgestumpft – ein Glück auch für Amelia.
Jannis ist Polizist und erlebt viel in seinem Job.
Gefährliche Situationen, fiese Menschen und unerlaubte Machenschaften sind für
ihn alles andere als neu, aber auch er hätte sich wohl nicht träumen lassen,
wie persönlich dieser Fall wird. Er ist meistens besonnen und zielstrebig. Wenn
es um Menschen geht, die ihm wichtig sind, vergisst er aber auch mal die nötigen
Vorsichtsmaßnahmen und lässt sich von seinem Herz leiten. Das kann zwar
gefährlich sein, macht ihn allerdings sehr sympathisch und zeigt verschiedene
Seiten.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, ich habe
mich gleich wohl gefühlt in der Geschichte, obwohl es so dramatisch beginn.
Durch die beiden Ich-Perspektiven kommt man als Leser den Figuren schnell recht
nah. Man darf hinter die Kulissen schauen, bekommt Einblick in die Gedanken-
und Gefühlswelten der beiden Männer und ist damit dem jeweils anderen immer ein
gutes Stück voraus. Besonders Felix tut sich schwer, sich zu öffnen und Jannis
anzuvertrauen. Der kann das nicht unbedingt verstehen, wenn man aber die
Gespräche von Felix und seiner besten Freundin Anni begleiten kann, wird einem Vieles klarer.
Da die beiden Männer bereits geoutet sind, kann sich im
Buch auf andere Themen konzentriert werden. Jannis und Felix stehen mit beiden
Beinen im Leben und wissen eigentlich was sie wollen, auch wenn sie das nicht
immer zugeben oder zeigen.
Sehr gut gefällt mir die Abwechslung im Buch. Es gibt
sehr gefühlvolle, einfühlsame Passagen, in denen leidenschaftliche Blicke Bände
sprechen. Im genauen Gegensatz dazu stehen die gefährlichen, temporeichen
Momente, in denen Jannis und Felix blitzschnell reagieren müssen, ohne einen
Fehler zu machen.
Die kleine Amelia spielt, genauso wie der Buchtitel, immer
wieder eine Rolle, so dass sich verschiedene rote Fäden durch das Buch ziehen.
Alles in allem passt es einfach gut zusammen und ich konnte gar nicht wieder
aufhören zu lesen. Für meinen Geschmack hätte es gern noch etwas länger sein dürfen. Besonders gegen Ende wird die Handlung sehr komprimiert, die Ereignisse überschlagen sich und es ist schneller vorbei, als man gucken kann.
Eine spannende, abwechslungsreiche Handlung mit tollen,
sympathischen Figuren, Action und viel Gefühl.

Vielen Dank an Autorin Svea Lundberg und den Dead Soft
Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

2 Gedanken zu „[gelesen] Svea Lundberg – Kristallschnee“

    1. Hallo Jessi,
      mir hat das Buch gut gefallen, mich hat auch der Schreibstil mitgezogen, bis ich durch war. Wenn man etwas "härtere" Geschichten sucht, gibt es da auf jeden Fall auch viel auf dem Markt. Mir hat hier gut gefallen, dass die Charaktere bzw. die Geschichte ein bisschen was von beidem liefern.
      Gruß Dana

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