[gelesen] Aeri – das Band der Magie von Liane Mars

Aeri – Das Band der Magie

Autor: Liane Mars
erschienen April 2015
Verlag: bookshouse
ISBN: 9789963528271
©bookshouse
faszinierende Welt, sympathische Figuren, berührende Geschichte

Die 17-jährige Aeri lebt seit 10 Jahren in einer kleinen
Hütte im Wald – kein Mensch ist bei ihr, nur ein kleines Wechselwesen und die
fröhlichen Elementargeister umgeben sie. Als eines Tages ein großer Wolf um
ihre Hütte streift, beschließt Aeri, es mit ihm aufzunehmen, um ihr eigenes
Leben zu schützen. Sie verletzt den Wolf, doch statt sie anzugreifen, beschützt
dieser sie plötzlich vor einem gefährlichen Waldbewohner. Dankbar und
schuldbewusst pflegt Aeri den Wolf gesund und hat von nun an einen neuen Gefährten,
der ein großes Geheimnis verbirgt.
Die Geschichte ist unglaublich schön. Da ist zunächst die
liebevoll ausgestaltete, ungewöhnliche Welt, die Liane Mars erschaffen hat. Es
gibt zahlreiche, mir zuvor völlig unbekannte Wesen, die sehr anschaulich und
mit all ihren Besonderheiten beschrieben werden. Auch die Welt und seine
Geschichte werden erläutert, sodass sich mit der Zeit ein viel komplexeres Bild
ergibt, als die einsame Aeri in ihrer kleinen Hütte zunächst erahnen konnte.
Auch die Figuren sind sehr facettenreich ausgearbeitet und
machen es leicht, sie schnell ins Herz zu schließen.
Aeri ist eine mutige junge Frau, die sich selbst zu
versorgen weiß und auch bereit ist, sich großen Gefahren zu stellen. Doch ihre
Lebensweise hat Spuren hinterlassen. Sie wächst von der Welt abgeschottet auf
und kennt viele Dinge nicht. Sie erfindet für die Waldbewohner eigenen Namen,
was sie in den Augen anderer schnell dumm und naiv wirken lässt. Oft zeigt sie
eine sehr verletzlich Seite, dann wieder kommt das fröhliche, unbeschwerte Kind
durch, das sie lange Zeit nicht sein durfte. Und im nächsten Moment ist sie
wieder todernst und erwachsen.
Auch Keelin ist eine sehr spannende Figur. Mal wirkt der
riesige Wolf sehr menschlich und scheint zu verstehen, was Aeri ihm erzählt,
dann benimmt er sich wieder ganz wie das Tier – wobei ein vegetarischer Wolf
auch alles andere als normal ist und schon allein dadurch für witzige Szenen
sorgt. Und so stellt man sich die ganze Zeit die Frage, welches Geheimnis das
große zottelige Wesen wohl verbirgt.
Die Handlung ist auf ganz verschiedene Arten interessant.
Zunächst stellt sich die Frage, was Aeri allein im Wald macht. Dies klärt sich
allerdings erst im späteren Verlauf, sodass diese Frage lange offen im Raum
schwebt.
Dann gilt es das Geheimnis des Wolfes zu lösen. So vergeht
einige Zeit, die die zwei mit ihren Geistern verbringen. Die Passagen sind
größtenteils ruhiger, aber nicht weniger interessant, weil das Leben des
ungewöhnlichen Gespanns sehr lebendig beschrieben ist.
Und zum Ende hin wird es dann richtig spannend  – es kommen weitere Figuren hinzu, Rätsel
werden gelöst, zurückliegende Ereignisse verknüpft. Ein Kampf auf Leben und Tod
bricht aus.
Auch wenn es sich um den ersten Band einer Reihe handelt,
ist die Geschichte in sich abgeschlossen und nahezu alle Fragen, die Aeri und
Keelin betreffen, werden beantwortet.

Abwechslungsreiche Geschichte, zunächst ruhiger, dann sehr
dramatisch und emotional. Besondere Faszination löst die detailliert
ausgearbeitete Welt mit ihren sehr ungewöhnlichen Bewohnern aus. Ich freue mich
auf weitere Abenteuer aus diesem fremden Land.

3 Gedanken zu „[gelesen] Aeri – das Band der Magie von Liane Mars“

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