[gelesen] Lillesang von Nina Blazon

Lillesang
Das Geheimnis der dunklen Nixe
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Autor: Nina Blazon
erschienen September 2014
Verlag: cbt
ISBN: 978-3-570-16287-3
© cbt

Jugendfantasy meets Märchen

Jos Mutter versucht krampfhaft, ihre 11-jährige Tochter von offenem Wasser fernzuhalten, da dies viel zu gefährlich sei. Jo ahnt schnell, dass mehr hinter der Angst ihrer Mutter stecken muss, vor allem, als eine von ihr bisher verschwiegene Verwandte an der dänischen Küste verstirbt und die Familie dadurch einen Ausflug ans Wasser machen muss. Und so sieht Jo zum ersten Mal das Meer und erfährt gruselige Sagen über Tote, die nachts den Wellen entsteigen…

Die Geschichte ist durchweg spannend. Durch das eigenartige Verhalten von Jos Mutter ist von Beginn an klar, dass sie etwas verbirgt, auch Jo merkt dies schnell, sodass sie und der Leser sich gemeinsam auf die Suche nach Antworten machen. Dabei kommen Stück für Stück neue Details ans Licht, wobei die ein oder andere Aussage einen zunächst in eine völlig falsch Richtung lenkt, sodass sich erst ganz zum Schluss die Wahrheit komplett offenbart.
Dadurch gibt es etliche unerwartete Wendungen und Überraschungen und bis zum Schluss weiß man nicht, welchen Charakteren man vertrauen kann und welche doch auf der dunklen Seite stehen.

Obwohl die Geschichte von einem Er-Erzähler in der dritten Person geschildert wird, bleibt der Blick die ganze Zeit bei Jo, sodass man nur eine einschränkte Sicht auf die Handlung erhält und auch nur ihre Gedanken und Gefühle näher beschrieben werden.
Dank der bildhaften, flüssigen Sprache erhält man zudem einige Eindrücke der dänischen Landschaft und Kopenhagens Architektur. Gelungen ist auch die Einbettung von Hans Christian Andersens Märchen „die kleine Meerjungfrau“.

So interessant ich die Geschichte auch fand, hatte ich ein kleines Problem mit dem Buch: Jo und ihre Freunde, die sich wagemutig den Gefahren stellen, sind zwischen 11 und 14 Jahren alt, benehmen sich aber die meiste Zeit deutlich älter und reifer. Für eine 11-jährige erscheint mir die Leistung, die Jo vollbringen muss, einfach zu groß, was einen unrealistischen Beigeschmack erzeugt (ganz unabhängig davon, dass es natürlich eine Geschichte mit Fantasyanteil und dadurch „unrealistischen“ Ereignissen ist).
Allerdings ist die Zusammenstellung der Kids, die sich gut ergänzen und beweisen, dass der erste Eindruck oft täuschen kann, ganz ansprechend und auch die sympathischen Elternpaare tragen zu einer angenehmen Mischung an Charakteren bei.

Fazit

Die Geschichte ist unglaublich interessant und bietet ständig unerwartete Entdeckungen und überraschende Wendungen, sodass eine konstant hohe Spannung entsteht. Einzig die etwas zu jung gewählten Figuren passen nicht zu so recht zu den großen Taten, die sie vollbringen müssen.

2 Gedanken zu „[gelesen] Lillesang von Nina Blazon“

  1. Hmm, ich glaube die heutigen 11-Jährigen könnten sich nicht so erwachsen verhalten. Aber früher war das sicher anders und vielleicht hat sich Nina Blazon daran orientiert. 😀 Auf jeden Fall wandert das Buch auf meine Wunschliste!

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