[gelesen]Johanna Danninger – Meyruka. Die goldene Kriegerin/Lost in strange eyes

© Dark Dimonds (Carlsen)
 Meyruka. Die goldene Kriegerin
Neuauflage: Lost in strange eyes

 Autor: Johanna Danninger
erschienen Oktober 2015 bei Impress
  Neuauflage bei Dark Diamonds
Dezember 2016
hier geht’s zum Verlag: Dark Diamonds (Carlsen)

tolle, neue Welt mit spannender Handlung

Dass es Leben auf anderen, weit entfernten Planeten gibt, hat man schon in einigen Büchern gelesen, doch das es ein Volk gibt, die Kytharer, die sich in den Kopf gesetzt haben, die gesamte Erde zu übernehmen, das ist für mich etwas Neues.

Da ihr eigener Planet nicht mehr den Lebensraum bietet, den sie sich wünschen, haben die Kytharer die Herrschaft auf der Erde übernommen. Ihre Vorgehensweise war brutal, ihre Methoden strikt und kompromisslos. Die Bedingungen für die Menschen haben sich komplett gewandelt und als letzte Hoffnung bleiben die Bewohner von Rebell City, die sich kontinuierlich auf den Gegenschlag vorbereiten. Und doch gibt es Dinge, die man einfach nicht einplanen kann. Eine spannende, abenteuerliche Geschichte beginnt.

Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um mich in die Geschichte richtig einzufinden. Das lag nicht am Schreibstil, denn der hat mir sofort gut gefallen. Allerdings hatte ich erst etwas Schwierigkeiten, die ganzen fremdartigen Begriffe, die kytharischen Namen und Gegebenheiten aufzunehmen und für mich zu sortieren. Als ich dann drin war, konnte ich allerdings gar nicht wieder aufhören zu lesen.

Die Welt, in die wir eintauchen, ist wirklich spannend und abwechslungsreich aufgebaut. Durch die Invasion der Kytharer hat sich das gesamte Leben auf der Erde verändert. Man erkennt zwar noch die Strukturen, wie wir sie kennen, davon ist aber nicht mehr so viel übrig geblieben. Hochentwickelte Technik, super moderne Materialien, andersartige Waffen und Geräte erhalten Einzug und führen zu einer völlig anderen Lebensweise. Die Menschen selbst haben aber nicht ganz so viel davon, denn sie werden eher als Arbeitstiere eingesetzt, um den neuen Bewohnern ihre Welt zu bauen, wie sie sie haben möchten.

Nach und nach erfährt man immer mehr Einzelheiten und Eigenarten über das Volk vom Kythar. Es ist faszinierend, wie ähnlich und doch anders sie sind. Ihre Denkweise ist manchmal etwas naiv, obwohl sie so hoch entwickelt sind. Die Anhänger von Rebell City versuchen das Beste aus ihrer misslichen Situation zu machen. Mit den wenigen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, bauen sie ihren eigenen kleinen Staat auf, sind nah dran am Geschehen und leben trotzdem komplett im Verborgenen. Ihre Aktionen zu verfolgen, ist mit viel Spannung und Nervenkitzel verbunden. Obwohl sie so gut organisiert sind, läuft nicht immer alles glatt.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und detailreich. Man kann sich die Figuren, die Handlungsorte und die unbekannten Waffen, Erfindungen und Fahrzeuge gut vorstellen. Durch die Perspektivwechsel erhält man die Möglichkeit, an allen Orten gleichzeitig zu sein und die parallel laufenden Handlungsstränge einzeln zu verfolgen, bis sie Stück für Stück miteinander verschmelzen. Man kann im Verlauf des Buches in die Köpfe verschiedener Charaktere schauen und bekommt dadurch einen Eindruck von ihren Gefühlen und Gedankengängen. Besonders interessant fand ich dabei die Passagen, in denen man bei Meyruka oder Syn war. Als Protagonistin spielt Meyruka natürlich eine wichtige Rolle, sie besser kennen zu lernen, ist wichtig, um den Verlauf, die Pläne und Aktionen zu verstehen. Sie ist mir sofort sympathisch gewesen, wild entschlossen, bereit ein Risiko einzugehen, wenn es dem Wohl der Gemeinschaft dient. Obwohl sie sich oft knallhart gibt, hat sie hinter ihrer blickdichten Mauer ein gutes Herz mit viel Platz für tiefgehende Gefühle.

Syn Leroi ist ein kytharischer Offizier, der ebenfalls eine ganz besondere Rolle spielt. Über ihn möchte ich gar nicht so viel verraten, ich fand es aber auf jeden Fall spannend, seine enorme Entwicklung mit zu verfolgen. Viele der Charaktere sind mir beim Lesen ans Herz gewachsen, die Mischung ist gelungen und abwechslungsreich. Jeder hat sein Ecken und Kanten und doch sind sie unglaublich wichtig für den Erfolg des Teams.

Die Ruhephasen im Buch sind meistens recht kurz gehalten. Es gibt immer wieder temporeiche, actionreiche Szenen, die den Figuren einiges abverlangen. Die verschiedenen Missionen sind sehr spannend und man kann richtig mit den Charakteren mit fiebern. Während Kräfte getankt werden, bleibt dann auch ein wenig Zeit für aufwühlende Gedanken und verwirrende Gefühle. Obwohl sie ein festes Ziel vor Augen haben, sind sie eben doch nur Menschen, die nicht alles um sich herum ausblenden können. Das macht den Verlauf der Geschichte sehr nachvollziehbar und trotz der überirdischen Ereignisse glaubwürdig.

Fazit

Eine spannende Geschichte, die einen in eine fremde Welt entführt, obwohl man auf der Erde bleibt. Tolle Figuren, eine abwechslungsreiche, temporeiche Handlung und ein toller Schreibstil haben mich überzeugt.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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