[gehört] Lock & West von Alexander C. Eberhart

 

©tantor media
Lock & West
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Alexander C. Eberhart
gesprochen von Joel Leslie
erschienen im November 2020
ungekürzte Lesung: 575 Minuten
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Tantor media
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 englisches Jugendbuch mit eher ernsten Themen

Dieses Buch ist keine leichte Kost. Es enthält viele ernste, teilweise sehr bedrückende Themen und die beiden Protagonisten Lock und West haben schon einiges mitgemacht und haben auch jetzt noch manche Herausforderungen und Sorgen, denen sie sich stellen müssen. Innerhalb des Buches ist es teilweise ein ziemliches auf und ab der Gefühlslagen, wobei man insgesamt schon sagen muss, dass es mehr ernstere Passagen gibt, weil die Päckchen, die getragen werden müssen ziemlich viel Raum einnehmen und die Leben der beiden Jugendlichen stark beeinflussen.

Was genau die beiden beschäftigt und belastet, möchte ich hier jetzt nicht offenbaren, stellenweise war es aber schon sehr heftig und bedrückend. Ein bisschen was geht aber auch aus dem Klappentext bereits hervor. Lock fällt es zum Beispiel schwer, sich in Gesellschaft anderer „normal“ zu verhalten. Er zieht sich gern zurück, bleibt für sich, wenn ihm alles zu viel wird, braucht er einen gedanklichen Fokus, um nicht durchzudrehen. Ungezwungenes, entspanntes Verhalten in einer Freundesgruppe ist für ihn bisher nicht dagewesen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Ich-Perspektiven der beiden Protagonisten geschildert, so bekommt man sehr intensive und detaillierte Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Heranwachsenden und kann hautnah miterleben, wie sich bei ihnen gerade alles entwickelt, was sie belastet, was sie aus der Bahn wirft und was ihnen Hoffnung gibt. Auch der Freundeskreis wird immer mal wieder thematisiert, es sind aber nur wenige der Freunde und ein paar der Familienmitglieder, die wirklich eine größere Rolle innerhalb des Buches spielen.

Für mich war es das erste englischsprachige Hörbuch, das ich gehört habe, ohne die Geschichte vorher auf Deutsch zu kennen. Und auch wenn ich nicht jedes Wort verstanden habe, war ich doch erstaunt, wie gut es insgesamt ging. Selbst wenn man was nicht ganz aufnimmt, erschloss sich mir der Gesamtzusammenhang. Die eine oder andere Aussage und Botschaft entgeht einem dadurch dann sicherlich, wenn man nicht mehr so firm in der Sprache ist, für mich funktionierte es aber trotzdem. Ich habe es mir zum Hören etwas langsamer gestellt, das ist aber auch eher dem geschuldet, dass ich persönlich sonst bei einigen Charakteren nicht ganz mitgekommen wäre. Mit der Zeit habe ich mich aber auch gut reingehört.

Der Sprecher hat mir gut gefallen. Ich kannte ihn schon von einer anderen Reihe, die ich gehört habe. Mich hat er gut mitgenommen, die Betonung war klasse, die Gefühle der Figuren kamen dabei gut rüber und vor allem in den Augenblicken, in denen sie besonders nachdenklich, verzweifelt oder durcheinander waren, kamen die Emotionen sehr intensiv rüber. Aber auch wenn einer der Charaktere mal etwas aufgedrehter ist, hat er es mit der Stimme gut umgesetzt, so dass die Handlung sehr lebendig wirkte.

Manche der Themen wurden mir innerhalb der Geschichte dann aber etwas zu wenig aufgelöst. Es werden sehr viele Fässer aufgemacht, die Jugendlichen müssen mit hartem Toback umgehen und einen Weg finden, nicht komplett daran zu zerbrechen, was nicht immer einfach ist. Zwar haben sie Rückhalt, aber dafür müssen sie sich teilweise eben erst mal überwinden, sich dann auch anzuvertrauen. Am Ende hat sich zwar das eine oder andere sortiert, es ist längst nicht alles einfach gut und happy – was ich passend fand, dafür stecken einfach zu viele schwierige Themen im Buch. Manches wurde mir davon dann aber auch zu wenig noch mal aufgegriffen, was teilweise vielleicht sogar falsche Botschaften senden könnte, vor allem bei Leuten, die selbst betroffen sind. Aber auch allgemein fand ich es etwas schade, dass man nicht wenigstens kurz eingeflochten hat, wie das eine oder andere nun gelöst wurde, angegangen wird oder in Zukunft angegangen werden soll.

Lock und West waren ganz niedlich zusammen. Es gab aber immer wieder auch zwischen ihnen Phasen, in denen es eher komplizierter war. Die sich entwickelnden Gefühle waren zwar Teil der Handlung, den Großteil des Buches standen für mich aber die anderen Themen eigentlich mehr im Mittelpunkt des Geschehens.

Fazit

Ein eher ernstes Jugendbuch, das viele schwierige Themen enthält. Lock und West hatten es bisher nicht leicht und haben es auch weiterhin nicht einfach im Leben. Sie müssen sich mit vielen Sachen auseinandersetzen, aufarbeiten, verarbeiten, was neu dazu kommt und lernen, mit sich selbst klarzukommen. Manches ging mir dann am Ende etwas zu schnell, für all die Dinge, die da thematisiert wurden und enthalten waren. Insgesamt hat mir die Dynamik im Buch aber gut gefallen und der Sprecher hat mich gut mitgenommen.

2 Gedanken zu „[gehört] Lock & West von Alexander C. Eberhart“

  1. Huhu liebe Dana,
    klingt nach einem interessanten Buch und super, dass Englisch keine Hürde war. Mal ehrlich, in Deutsch verstehe ich bei Hörbüchern oder Filmen auch manchmal nicht jedes Wort und solange sich der Sinn erschließt, ist alles in Butter 🙂
    LieGrü
    Elena

    1. Hallo Elena,
      wie lustig, aber du hast so recht 😀 Manchmal versteht man in der Muttersprache auch nicht, was mit den Figuren los ist 😉 Ich bin halt nicht so geübt im Englischen, die Schulzeit ist eine Weile her und auch da habe ich mich nur so mäßig dafür interessiert. ^^ Umso erfreulicher war es, dass es doch ganz gut funktioniert hat. Verstehen geht da halt viel besser, als selbst sprechen. Und vieles ergibt sich dann eben aus dem Kontext einfach. 🙂
      Liebe Grüße,
      Dana

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