[gehört] Das kleine Altstadthotel von Anne Labus

 

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Das kleine Altstadthotel
Wege ins Glück 1
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Anne Labus
gesprochen von Edda Fischer
erschienen im September 2020
Hörbuch, ungekürzte Lesung: 470 Minuten
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 ruhige Geschichte

Nachdem Inga ihren Mann dabei erwischt hat, wie er sich mit seiner Buchhalterin vergnügt, reist sie Hals über Kopf zu ihrer besten Freundin Judith an die Nordsee. Sie braucht Abstand von ihrem Mann und der gemeinsamen Firma und muss sich darüber klar werden, wie es nun für sie selbst weitergehen soll. Auf Spiekeroog lernt Inga Hildegard, die in Bonn ein Hotel führt, und deren Sohn Stefan kennen. Eine Urlaubsbekanntschaft, die für die Zukunft der Vierzigjährigen doch noch bedeutender sein wird, als sie zunächst ahnt. Denn nicht nur privat, auch beruflich muss Inga sich umorientieren und damit läuft nicht alles nach Plan.

Die Geschichte begleitet Protagonistin Inga, für die sich in ihrem Leben gerade so einiges ändert. Sie muss sich über verschiedene Dinge klar werden, es müssen Schlussstriche gezogen und Gedanken gewälzt werden. Dabei geraten auch ihre Gefühle schon mal durcheinander und ihr Weg ist nicht sofort so klar definiert, wie es sich am Ende dann abzeichnet.
Es ist eine Zeit lang ein ziemliches auf und ab ihrer Gedanken, Emotionen, ihrer Pläne und Wünsche für die Zukunft, beeinflusst sowohl von äußeren Einflüssen, alten und neuen Bekanntschaften.
An sich empfand ich die meisten ihrer Reaktionen als nachvollziehbar, jedoch war es mir manchmal dann doch ein wenig zu sehr aufgebauscht und künstlich dramatisiert, eigentlich aber eher in ihren Reaktionen und nicht wirklich in der Handlung an sich. Andererseits sind sich auch einige der anderen Charaktere in ihrer Umgebung nicht immer so ganz einig mit sich selbst, was sie wollen und fühlen, was es für Inga zusätzlich schwer macht.
Die Handlung ist größtenteils vorhersehbar, auch wenn es hier und da kleine Wendungen gab, die nicht in jedem Detail vorher klar gewesen sind.

Ein wenig schwer gemacht hat es mir die Sprecherin. An sich empfand ich ihre Stimmfarbe als angenehm, mir fehlten an vielen Stellen aber einfach die Emotionen. Ein paar der Gefühlsregungen sind schon mit in die Ausdrucksweise eingeflossen, an vielen anderen Stellen wirkte es für mich aber nicht besonders lebendig oder intensiv.
So wirkten auch die Dialoge an einigen Stellen eher platt. Für mich ist damit nicht so richtig viel Schwung aufgekommen. Es war zwar nett Inga zu begleiten und zu sehen, wie sie sich neu sortiert und ihren Weg findet, aber mehr eben auch nicht. In den Passagen, in denen die Leidenschaft zwischen den Figuren mehr im Fokus steht, war es mir hingegen oft ein wenig zu „teenagermäßig“. Inga wirkte plötzlich wie pubertär, was frischverliebt natürlich in gewisser Weise okay ist, aber für die sonst so kontrollierte Vierzigjährige empfand ich es einfach als unpassend.

Ganz schön fand ich die Einblicke in die Arbeit im Hotel und den Kontakt mit den Gästen vor Ort. Durch ein paar kreative Ideen und neue Angebote im Hotel, gibt es durch die dafür angereisten Gäste zusätzlich einige schöne Passagen in der Geschichte.

Insgesamt eine eher ruhige Geschichte, die mehr vor sich hinplätschert, aber auch ein paar schöne Passagen enthalten hat, die mir gut gefallen haben.


2 Gedanken zu „[gehört] Das kleine Altstadthotel von Anne Labus“

  1. Hallo liebe Dana,
    objektiv gesehen bietet diese Geschichte natürlich gerade die perfekten Punkte betreffend der kommenden Jahreszeit. Die meisten freuen sich gewiss schon auf den Sommer. Eine schöne Zeit am Meer, dazu eine Liebesgeschichte und dann das Thema Veränderung, der Blick aufs Neue.

    Eine Geschichte, die vermutlich bei den meisten gut funktionieren müsste. Für mich wäre sie thematisch allerdings irgendwie aktuell gerade dennoch nichts. Deine genannten Kritikpunkte finde ich nachvollziehbar und sie verstärken meinen ersten Eindruck.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      ich habe die Geschichte schon letztes Jahr gehört, die Rezi ist also jetzt eher nachgereicht, sie war zwar geschrieben, aber halt noch nicht online. ^^ Keine Ahnung, ob sie jetzt anders auf mich gewirkt hätte, aber ich denke, meine Kritikpunkte wären die gleichen geblieben. Vielleicht wäre es auch so eine Geschichte, die gelesen besser funktioniert, als gehört, wer weiß. Dann wären zumindest die Kritikpunkte an der Hörbuchumsetzung weggefallen. Ab und an werde ich trotzdem wieder zu solchen Liebesgeschichten greifen, einfach so zum Hören zwischendurch. ^^
      Liebe Grüße,
      Dana

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