[gelesen] Be my maybe: You & me von Jill Hobbs

Rezensionsexemplar

© Sternensand Verlag

Be my maybe: You & me

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Autorin: Jill Hobbs
erschienen Oktober 2020 (eBook)
TB im November
322 Seiten
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Sternensand Verlag
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gefühlvoll und lebendig

Eigentlich war Maisie ganz zufrieden mit ihrem Leben. Im Job lief es nicht schlecht, ihr kreativer Kopf hat immer wieder für tolle Textideen gesorgt und Kunden überzeugt. Und auch in ihrer Beziehung war es ziemlich harmonisch und alles in Ordnung -zumindest dachte sie das. Bis sie eines Sonntags plötzlich vor den Trümmern ihrer heilen Welt steht und nicht weiß, wohin mit sich und all ihrem Frust und Kummer. Ihre Freunde fangen sie auf und sie kann sogar bei ihrem besten Freund Chris einziehen, um alles wieder in geordnetere Bahnen zu bekommen. Maisies Kopf wälzt Sorgen und Probleme in einer Tour, so fällt es ihr manchmal auch schwer, sich auf die Projekte zu konzentrieren, die sie texten müsste. Ganz nach dem Motto „eine Katastrophe kommt selten allein“ geht dann so einiges schief und doch gibt es der Protagonistin die Chance, noch einmal ganz neu anzufangen, mit unerwarteten Angeboten und Begegnungen.

Trennungsschmerz und Liebeskummer können einem ganz schön den Boden unter den Füßen wegreißen. So ergeht es auch Maisie, als sich ihr Lebensgefährte für sie unerwartet von ihr trennt und sie, nach ihrem Empfinden, mit nichts dasteht. Eine emotionale Ausgangslage für das Buch und die Geschichte, die sich dann im Verlauf um die Protagonistin und ihre Freunde aufbaut. Es wird aus der Ich-Perspektive von Maisie erzählt, wodurch man sehr intensive Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der 39Jährigen bekommt und immer nah am Geschehen ist. So kann man dann auch ihre unterschiedlichen Empfindungen und Vorstellungen gut nachvollziehen. Von ihren Freunden hört sie nicht immer was sie hören will, manchmal bekommt sie auch, was sie hören muss, was mir gut gefallen hat. Obwohl der Zusammenhalt und Rückhalt deutlich spürbar ist, nehmen sie sich nicht gegenseitig pausenlos in Schutz. Manchmal braucht man auch ein klares Wort, um aus seinem Loch wieder herauszufinden. Auch wenn es einige ernste Themen im Buch gibt und es besonders für Maisie unterschiedliche Dinge zu bewältigen und zu sortieren gibt, so hat sie mit ihren Freunden aber auch immer wieder Spaß und tolle Momente. Ich mochte die Konstellation der Charaktere sehr gern. Sie sind alle unterschiedlich und harmonieren doch unglaublich gut zusammen. Man spürt, dass sie sich schon ewig kennen und wie nah sie sich stehen. Sie wissen sich zu nehmen und wie sie miteinander umgehen müssen. Niemand muss perfekt sein, denn die Stärken und Schwächen der jeweils anderen sind bekannt.  Immer wieder bauen sich die Freunde untereinander auf, stehen sich bei, ziehen sich aber auch mal auf oder necken sich. Das sorgt immer wieder für eine tolle Atmosphäre im Buch, ohne dass man dabei vergisst, was bei Maisie gerade  passiert und dass es ihr öfter auch nicht so gut geht. Durch ihre Freunde ist es für sie aber auf jeden Fall auch leichter zu ertragen. Auch ihre beiden Brüder spielen immer wieder eine Rolle im Buch, auf ganz unterschiedliche Weise.
Auf ihrem Weg zurück zur „Normalität“ oder einem Neuanfang macht sie unterschiedliche Erfahrungen und mit einigen davon hätte sie selbst vor der Trennung wohl am wenigsten gerechnet. Insgesamt wirkt die Protagonistin authentisch in ihrem Verhalten und ihren Entscheidungen. Sie wird auch nicht über Nacht zu Superwoman sondern bleibt nach wie vor eine ganz normale Frau mit Ecken und Kanten, die sich aber auch weiter entwickelt und gestärkt aus dem Chaos und Schmerz herausgeht.

Zu Beginn eines neuen Kapitels gibt es jeweils eine wunderschöne Zeichnung von Zweigen mit unterschiedlichen Blättern. Eine wirklich tolle Aufmachung des Buches, die zusätzlich auch noch gut zum Cover passt. Die Kapitelnamen geben immer schon einen kleinen Ausblick auf die Handlung, die einen dahinter erwartet und sind oft mit einer Portion Witz oder Sarkasmus versehen, so wie auch das Buch an sich. Der Schreibstil ist angenehm und hat mich von Beginn an gut mitgenommen. In Maisies Leben gibt es immer mal wieder chaotische Momente, für die sie teilweise selbst sorgt, teilweise aber auch ihre Mitmenschen. Durch die lebendige und unterhaltsame Art mit der diese Passagen beschrieben sind, hatte ich viel Spaß mit dem Buch. Es gab aber auch nachdenklich stimmende, bewegende und berührende Momente – in einer Szene liefen bei mir auch die Tränen. Es ist also ein breites Spektrum an Emotionen, insgesamt habe ich es jedoch nicht als zu negativ oder bedrückend empfunden. Aber auf dem steinigen Weg zurück in ein geordneteres, glückliches Leben gibt es eben auch nicht immer nur was zum Lachen. Das Buch ist einfühlsam geschrieben und geht an einigen Stellen unter die Haut, man kann mit der Protagonistin fühlen und fängt unweigerlich an über verschiedene Situationen nachzudenken. Manchmal ist es traurig und die Hoffnungslosigkeit ist greifbar und einnehmend, teilweise ist es aber auch einfach leicht, fröhlich und hoffnungmachend. So entsteht eine unglaublich abwechslungsreiche und tolle Mischung. Ich habe mich in dem Buch keinen Moment gelangweilt. Ein persönliches Highlight für mich war auch Dalmatiner Otto, der die ohnehin schon facetternreiche Handlung gleich noch ein bisschen bunter gemacht hat.

Fazit

Eine tolle, lebendige, gefühlvolle und vielseitige Geschichte, die mit Leichtigkeit und trotzdem auch Ernsthaftigkeit überzeugt. Ich mochte sowohl die Figurenkonstellation, als auch die Entwicklungen, die sie durchmachen. Es wirkte authentisch und mitten aus dem Leben gegriffen. Die emotionalen und nachdenklich stimmenden Momente, gemischt mit einer Portion Witz, Charme, Ironie und Sarkasmus ergeben eine gleichermaßen unterhaltsame, wie berührende Kombination, die mich von Beginn an mitgenommen hat.

Ich danke der Autorin für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

3 Gedanken zu „[gelesen] Be my maybe: You & me von Jill Hobbs“

  1. Liebe Dana,

    vielen Dank für die tolle Buchvorstellung. Ich habe von der Autorin bisher nur Lash gelesen, aber diese Geschichte klingt auch wirklich interessant. Schön, dass es dir so gefallen hat,

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      Lash hab ich noch nicht gelesen 😉 Ich kenne, neben diesem hier, noch „Für immer heißt nicht für ewig“. Das Buch mochte ich damals auch sehr gern. 🙂
      Liebe Grüße
      Dana

  2. Hallo liebe Dana,
    ich freue mich sehr, dass du so schöne Lesestunden mit diesem Buch hattest. Besonders das, was du über die Beziehung der Charaktere zueinander schreibst, hat mich angesprochen. Man kennt sich einfach, weiß sich zu nehmen und ist für einander da. Dass du an einer Stelle sogar Tränen in den Augen hattest, spricht für das Talent der Autorin. Und ein feiner Humor zwischen den Seiten kann nie schaden.
    Eine sehr schöne Rezension von dir <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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