Die Bestimmung Buch zum Film Autor: Veronica Roth Verlag: cbt März 2014 ISBN: 978-3-570-16285-9 |
Eine Art Filmrezension zu „Die Bestimmung“
Besser nur lesen, wenn man das Buch kennt, auch wenn ich
versuche, nicht allzu viel zu spoilern!
versuche, nicht allzu viel zu spoilern!
Nachdem ich den ersten Band dieses Jahr bereits zum zweiten
Mal gelesen habe, und wieder genauso gern mochte, wie beim ersten Lesen, war
der Kinobesuch natürlich Pflicht. Seit ich vor etwa einem Jahr die ersten
Bilder gesehen habe, hadere ich mit der Besetzung (dazu später mehr), war aber
trotzdem sehr gespannt, wie man die Dystopie auf die Leinwand bringen kann.
Mal gelesen habe, und wieder genauso gern mochte, wie beim ersten Lesen, war
der Kinobesuch natürlich Pflicht. Seit ich vor etwa einem Jahr die ersten
Bilder gesehen habe, hadere ich mit der Besetzung (dazu später mehr), war aber
trotzdem sehr gespannt, wie man die Dystopie auf die Leinwand bringen kann.
Vorweg: Ich war in Begleitung meines Mannes, der die Bücher
nicht kennt. Sein Fazit: „Der Film war gut.
Nicht überragend, aber gut.“ Als ich fragte, worum es denn genau ging:
„Na es war halt `ne Geschichte über das Mädchen.“ Und genau das war auch mein
Eindruck…
nicht kennt. Sein Fazit: „Der Film war gut.
Nicht überragend, aber gut.“ Als ich fragte, worum es denn genau ging:
„Na es war halt `ne Geschichte über das Mädchen.“ Und genau das war auch mein
Eindruck…
… dass es unglaublich schwer ist, den Inhalt in seiner
Komplexität wirklich zu erfassen, wenn man nicht schon weiß, worum es geht. Der
Film ist im Vergleich zum Buch an vielen Stellen stark gekürzt. Viele
Ereignisse fehlen, einige werden vereinfacht dargestellt, andere Szenen sind
völlig anders als im Buch. Das Fraktionssystem bleibt recht blass und die
Machtstrukturen sind kaum nachvollziehbar. So fragte mein Mann zum Beispiel, ob
Jeanine denn nun eigentlich zu den Ferox gehören würde.
Einige Auslassungen haben mich sehr gewundert. So fehlt bei
Tris’ Abschlusstest beispielsweise eine ihrer Ängste, was schon allein komisch
ist, weil sie ohnehin schon auffällig wenig hat und Fours „Besonderheit“ damit
noch weiter abgeschwächt wird. Es fehlt allerdings ausgerechnet diejenige, auf
die ganz am Ende nochmal eingegangen wird. Zwar handelt Tris in der
Schlussszene so wie im Buch in der Simulation, für den Zuschauer wird aber der
wahre Hintergrund ihres Handelns nicht deutlich, wenn man eben das Vorwissen
nicht hat.
Tris’ Abschlusstest beispielsweise eine ihrer Ängste, was schon allein komisch
ist, weil sie ohnehin schon auffällig wenig hat und Fours „Besonderheit“ damit
noch weiter abgeschwächt wird. Es fehlt allerdings ausgerechnet diejenige, auf
die ganz am Ende nochmal eingegangen wird. Zwar handelt Tris in der
Schlussszene so wie im Buch in der Simulation, für den Zuschauer wird aber der
wahre Hintergrund ihres Handelns nicht deutlich, wenn man eben das Vorwissen
nicht hat.
Die Besetzung war den kompletten Film über mein größtes
Problem. Dass man beim Lesen so seine Vorstellungen entwickelt, wie die Figuren
aussehen, ist die eine Sache – da entsteht bei jedem ein etwas anderes Bild und
das ist auch ok. Aber Schauspieler einzusetzen, die in keiner Weise zu den
Beschreibungen im Buch passen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Tris wird
als sehr klein und zierlich beschrieben. Nun, mit viel Fantasie geht das gerade
noch so durch. Allerdings fand ich die deutsche Synchronstimme recht monoton,
was mich in einigen Szenen (z.B. beim Messerwerfen, wo sie Eric völlig
emotionslos anspricht – allerdings fand ich diese Szene ohnehin nicht so
gelungen, weil gar nicht wirklich klar wird, warum Tris eingreift) sehr gestört
hat.
Problem. Dass man beim Lesen so seine Vorstellungen entwickelt, wie die Figuren
aussehen, ist die eine Sache – da entsteht bei jedem ein etwas anderes Bild und
das ist auch ok. Aber Schauspieler einzusetzen, die in keiner Weise zu den
Beschreibungen im Buch passen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Tris wird
als sehr klein und zierlich beschrieben. Nun, mit viel Fantasie geht das gerade
noch so durch. Allerdings fand ich die deutsche Synchronstimme recht monoton,
was mich in einigen Szenen (z.B. beim Messerwerfen, wo sie Eric völlig
emotionslos anspricht – allerdings fand ich diese Szene ohnehin nicht so
gelungen, weil gar nicht wirklich klar wird, warum Tris eingreift) sehr gestört
hat.
Bei Four passt allerdings einfach gar nichts. Vielleicht
muss man kurz dazu sagen, dass man im Film nichts über das Alter der Figuren
erfährt, ich glaube, es wurde nicht mal erwähnt, dass die Bestimmungszeremonie
mit 16 stattfindet und Four nicht viel älter ist als Tris. So wundert es den
unvoreingenommen Filmschauer vielleicht nicht, dass dort ein mindestens
30-jähriger Four über die Leinwand springt (Schätzung meines Mannes: der
Schauspieler sei 33, das Rollenalter vielleicht so Ende 20; die Verbindung
zwischen Four und Eric, dass sie ja nahezu gleich alt sein müssten, weil sie im
gleichen Aufnahmejahrgang waren, war für ihn nicht ersichtlich) – mich störte
es aber sehr! Four ist nunmal gerade erst erwachsen, wenn natürlich durch seine
Erlebnisse schon sehr reif, in anderen Beziehungen aber halt auch nur ein
unsicherer Teenager (Tris oder seinem Vater gegenüber). Das kam im Film
einfach nicht heraus. Das Kribbeln zwischen Tris und Four, das ich im Buch so
geliebt habe, kam gar nicht auf, schon allein weil das Bild einfach nicht
stimmte: da stand ein sehr erwachsener Mann der jungen Tris gegenüber (wenn
klar gewesen wäre, wie alt Tris ist, hätte das wohl an Verführung
Minderjähriger gegrenzt…). Auch sein komplettes Verhalten entsprach wenig
meinen Vorstellungen aus dem Buch – das böse Auftreten zu Beginn war z.B. wenig
angsteinflößend.
muss man kurz dazu sagen, dass man im Film nichts über das Alter der Figuren
erfährt, ich glaube, es wurde nicht mal erwähnt, dass die Bestimmungszeremonie
mit 16 stattfindet und Four nicht viel älter ist als Tris. So wundert es den
unvoreingenommen Filmschauer vielleicht nicht, dass dort ein mindestens
30-jähriger Four über die Leinwand springt (Schätzung meines Mannes: der
Schauspieler sei 33, das Rollenalter vielleicht so Ende 20; die Verbindung
zwischen Four und Eric, dass sie ja nahezu gleich alt sein müssten, weil sie im
gleichen Aufnahmejahrgang waren, war für ihn nicht ersichtlich) – mich störte
es aber sehr! Four ist nunmal gerade erst erwachsen, wenn natürlich durch seine
Erlebnisse schon sehr reif, in anderen Beziehungen aber halt auch nur ein
unsicherer Teenager (Tris oder seinem Vater gegenüber). Das kam im Film
einfach nicht heraus. Das Kribbeln zwischen Tris und Four, das ich im Buch so
geliebt habe, kam gar nicht auf, schon allein weil das Bild einfach nicht
stimmte: da stand ein sehr erwachsener Mann der jungen Tris gegenüber (wenn
klar gewesen wäre, wie alt Tris ist, hätte das wohl an Verführung
Minderjähriger gegrenzt…). Auch sein komplettes Verhalten entsprach wenig
meinen Vorstellungen aus dem Buch – das böse Auftreten zu Beginn war z.B. wenig
angsteinflößend.
Peter, Al und Will waren optisch so gut wie nicht zu
unterscheiden. Ihre Fraktionszugehörigkeit bedingt zwar ähnliche Kleidung, aber
auch Haarfarbe und -Schnitt waren so ähnlich, dass ich Peter immer nur an den
fiesen Sprüchen erkannt habe und Will und Al nur, wenn sie entsprechend benannt
wurde. Kein Wunder also, dass mein Begleiter sich wunderte, was denn der
eigentlich Tote am Ende wieder bei der Simulation machte… 😉
unterscheiden. Ihre Fraktionszugehörigkeit bedingt zwar ähnliche Kleidung, aber
auch Haarfarbe und -Schnitt waren so ähnlich, dass ich Peter immer nur an den
fiesen Sprüchen erkannt habe und Will und Al nur, wenn sie entsprechend benannt
wurde. Kein Wunder also, dass mein Begleiter sich wunderte, was denn der
eigentlich Tote am Ende wieder bei der Simulation machte… 😉
Das Ende war komplett anders als im Buch – in meinen Augen
nicht unbedingt besser. Ich frage mich nun, wie man mit all den Veränderungen
und Auslassungen die Story in den Folgefilmen wieder rund bekommen will bzw.
wie viele weitere Veränderungen dafür noch notwendig sein werden, weil auf
einige Dinge, die nun nur verkürzt oder gar nicht dargestellt wurden, später ja
noch eingegangen würde. (Kannten die Filmemacher eigentlich das dritte Buch
schon, als sie zu drehen begannen? Wussten sie, was sie am Ende noch erwarten
würde?).
nicht unbedingt besser. Ich frage mich nun, wie man mit all den Veränderungen
und Auslassungen die Story in den Folgefilmen wieder rund bekommen will bzw.
wie viele weitere Veränderungen dafür noch notwendig sein werden, weil auf
einige Dinge, die nun nur verkürzt oder gar nicht dargestellt wurden, später ja
noch eingegangen würde. (Kannten die Filmemacher eigentlich das dritte Buch
schon, als sie zu drehen begannen? Wussten sie, was sie am Ende noch erwarten
würde?).
Mein Mann bat mich, schon langsam recht genervt von meinem
„aber das war ganz anders“, den Film doch einfach Film und das Buch Buch sein
zu lassen. Ich fürchte, das kann ich nicht, schon allein, weil ich das Buch
gerade letzten Monat erneut erst gelesen habe.
„aber das war ganz anders“, den Film doch einfach Film und das Buch Buch sein
zu lassen. Ich fürchte, das kann ich nicht, schon allein, weil ich das Buch
gerade letzten Monat erneut erst gelesen habe.
„Objektiv“ war der Film nicht schlecht – viel Spannung, viel
Action, ein wenig Gefühl.
Action, ein wenig Gefühl.
Kennt man das Buch, sucht man zwangsläufig Gemeinsamkeiten
und Unterschiede. Die Besetzung finde ich wirklich unglücklich, die Umsetzung
ansonsten aber durchaus gelungen. Abgesehen vom völlig verdrehten Ende und eben
der Frage, wie viele Veränderungen man aufgrund der bisher erfolgten Änderungen
noch vornehmen muss, damit es am Ende noch Sinn macht. Mit etwas mehr Abstand
zum Buch verliert man sich vielleicht weniger in den kleinen Details und kann
sich etwas mehr mit der Handlung treiben lassen.
und Unterschiede. Die Besetzung finde ich wirklich unglücklich, die Umsetzung
ansonsten aber durchaus gelungen. Abgesehen vom völlig verdrehten Ende und eben
der Frage, wie viele Veränderungen man aufgrund der bisher erfolgten Änderungen
noch vornehmen muss, damit es am Ende noch Sinn macht. Mit etwas mehr Abstand
zum Buch verliert man sich vielleicht weniger in den kleinen Details und kann
sich etwas mehr mit der Handlung treiben lassen.
Übrigens, die Filmmusik hat mir überwiegend gut gefallen,
ebenso wie die Kulissen und Kostüme, die gut zu den Beschreibungen im Buch passen.
ebenso wie die Kulissen und Kostüme, die gut zu den Beschreibungen im Buch passen.
Habt ihr den Film schon gesehen? Wie hat er euch
gefallen?
gefallen?
Plant ihr noch ins Kino zu gehen? Oder habt ihr euch
sogar bewusst dagegen entschieden?
sogar bewusst dagegen entschieden?
Wir sind gespannt auf eure Meinung.