Testlese-/Rezensionsexemplar
![]() ©Kuneli Verlag | Schatten der Vergangenheit Kurzgeschichte zur Totenbändiger-Reihe, spielt 10 Jahre nach den ersten drei Staffeln . Nadine Erdmann erschienen September 2025 74 Seiten . hier geht’s zum Verlag → Kuneli Verlag . |
tolle Kurzgeschichte, ernster als die erste
Achtung: Es handelt sich um eine Kurzgeschichte, die zehn Jahre nach den ersten drei Staffeln der Totenbändiger und drei Jahre vor dem Sequel spielt. Man sollte die Hauptreihe kennen, um die Geschichte zu lesen, da man sich sonst zum einen spoilert und zum anderen die Zusammenhänge sicherlich auch gar nicht wirklich verstehen wird. Die erste Kurzgeschichte „Alles und Nichts – Der Tag der Wintersonnenwende im Haus der Hunts“ spielt 5 Jahre nach der Hauptreihe und damit 5 Jahre vor dieser zweiten Kurzgeschichte.
Die Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf den Ausgang der ersten drei Staffeln.
Toby und Leo wachsen bei den Hunts in einer liebevolle Familie auf. Sie werden unterstützt, beschützt und bestärkt. Dass sie irgendwann dennoch Fragen zu ihrer Herkunft und Vergangenheit haben, ist verständlich. Doch die Wahrheit über ihre Vergangenheit ist ein harter Brocken und nicht leicht zu verarbeiten. Trotzdem möchten Matt und Gabriel ehrlich zu ihren Söhnen sein, ihnen beistehen und mit ihnen gemeinsam aufarbeiten und angehen, was als Konsequenz aus den Offenbarungen folgt. Einmal ausgesprochen, kann man nicht mehr zurücknehmen, was die beiden Teeanger erfahren, auch wenn sie es sich bestimmt das eine oder andere Mal wünschen würden…
Diese Kurzgeschichte ist insgesamt ernster als die Julzeit-Geschichte „Alles und Nichts – Der Tag der Wintersonnenwende im Haus der Hunts“, was schon allein dem Hauptthema der Handlung geschuldet ist. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen spürt man aber wieder den unglaublichen Zusammenhalt der Familie. Sie gehen gemeinsam durch schwierige Zeiten, fangen sich auf, sind füreinander da und stärken sich, suchen Lösungsansätze und Alternativen. Man kann nicht immer alles richtig machen und das erwarten sie auch nicht voneinander, viel wichtiger sind ihnen Ehrlichkeit, Respekt und offene Gespräche, um Probleme gemeinsam anzugehen, geschehene Fehler zu analysieren und zu vermeiden, dass sie sich wiederholen.
Die Charaktere sind älter und reifer geworden, besonders natürlich Leo, Toby und Maze, die zum Ende der ersten drei Staffeln ja noch die Minis waren. Nun sind sie Teeanger, ihre Interessen haben sich weiter herauskristallisiert, sie sind ein tolles Trio und doch ticken sie in vielen Punkten sehr verschieden. Ich mag die Dynamik zwischen den Geschwistern. Sie sind aufeinander eingespielt, wissen, wie sie sich nehmen müssen und unterstützen können, sagen sich aber auch die Meinung, wenn es nötig ist. Besonders schön finde ich, dass man so auch immer mehr ein Gefühl für Maze bekommt, die man aus der Hauptreihe ja noch nicht wirklich kannte. Ich finde aber auch den Umgang zwischen Teens und ihren Eltern toll.
Auch viele andere Familienmitglieder finden in dieser Kurzgeschichte ihren Raum, so dass man auch bei ihnen mitbekommt, wie sie sich weiterentwickelt haben, wo sie beruflich und privat gerade stehen oder was so ansteht. Der Fokus liegt aber auf Gabriel, Matt und ihren Kids.
Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und mitnehmend. Die facettenreichen Figuren bekommen ihren Raum zu sein, wie sie sind, Fehler zu machen, aufgefangen zu werden und trotz der Hürden und Herausforderungen in die Zukunft zu schauen, auch wenn diese teilweise mit Angst und Unsicherheit verbunden ist. Ich mag die in der Kurzgeschichte enthaltene Mischung aus Familienmomenten, Figurenentwicklung und auch den ersteren Themen, die hier ihren Platz finden. Zusätzlich steigert dieser „Zwischenstopp“ die Neugier auf das Sequel und den weiteren Umgang mit all den Herausforderungen.

Band eins der Hauptreihe:


Ich danke der Autorin für das bereitgestellte Testlese-/Rezensionsexemplar und unseren tollen Austausch dazu.