[gehört] Wie Schnee so weiß von Marissa Meyer

©Carlsen/Silberfisch (Hörbuch Hamburg)
Wie Schnee so weiß
Luna Chroniken 4
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Autorin: Marissa Meyer
Sprecherin: Vanida Karun
erschienen Dezember 2017
Hörbuch, ungekürzte Lesung: 1659 Minuten
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Carlsen
Hörbuch Hamburg
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turbulenter, richtig toller Abschluss

Achtung vierter, finaler Band: Meine Rezension enthält kleine Spoiler zu den Vorgängerbänden.

Das Finale der märchenhaft-turbulenten Dystopie rund um Cinderella, Schneewittchen, Rapunzel und Rotkäppchen.

Vorwissen ist dringend erforderlich! Die Handlung schließt sich, wie bereits bei den anderen Bänden, ziemlich nahtlos an den Vorgänger an. Es gibt zwar hin und wieder kleine Rückblicke, die sind insgesamt aber eher gering gehalten und können niemals wiedergeben, was bereits alles passiert ist. Die Geschichte ist inzwischen sehr komplex, es ist viel geschehen und trotzdem gibt es immer noch einige Baustellen und Schwierigkeiten.

Die Unstimmigkeiten zwischen Luna und der Erde sind nicht so einfach in den Griff zu bekommen, die Lage spitzt sich zunehmend zu, erkannte Intrigen sind nicht so einfach zu beweisen, wie man es gern hätte, um das Blatt zu drehen. Ein immer wieder entscheidender Punkt ist die lunarische Gabe, mit der die Lunarier andere manipulieren und beeinflussen können. Für die Protagonisten geht es jetzt um alles oder nichts. Wenn sie scheitern, dann hat es weitreichende Folgen, sind sie aber erfolgreich, sind die daraus resultierenden Möglichkeiten ebenfalls umfangreich – nur auf eine ganz andere Art und Weise.

Die ersten drei Bände der Dystopie haben mir schon richtig gut gefallen. Es war spannend, abwechslungsreich und durch die facettenreiche Mischung an Charakteren wurde es niemals langweilig. Und obwohl man nach „Wie Sterne so golden“ schon eine Tendenz hatte, wie es sich jetzt im Finale wohl entwickeln könnte, ist noch so viel mehr passiert. Immer wieder gab es kleine Wendungen, neue Hindernisse, neue Hoffnungen, winzige Erfolge und erneute Rückschläge. Das Tempo ist über weite Strecken hoch gehalten worden und selbst wenn es mal etwas ruhiger war, war es nie langatmig. Die Figuren haben viel zu verarbeiten und aufzuarbeiten, haben sich viel zu erzählen und neue Pläne zu schmieden.
Ich finde die Fähigkeiten der Lunarier und auch die Möglichkeiten, die das Cyborg-Dasein teilweise bieten, nach wie vor total spannend und faszinierend. Ich mag auch allgemein das Setting total gern. Und da man sich im vierten Band viel auf Luna aufhält, bekommt man auch noch mal intensivere Einblicke in das Reich, über das man zwar schon einiges weiß, das man aber bisher eher aus der Ferne, durch Erzählungen oder die Bewohner kennengelernt hat. Das macht die Welt noch vielfältiger und facettenreicher.

Es gibt wieder Perspektivwechsel, die es ermöglichen verschiedene Handlungsstränge zu begleiten, die parallel zueinander verlaufen. Die Charaktere kämpfen an unterschiedlichen Fronten, müssen sich immer wieder aufteilen, um ihre Ziele zu verfolgen oder werden unfreiwillig getrennt. Durch den Wechsel bekommt man einen sehr guten Blick auf die einzelnen Ereignisse, die sich häufig bedingen, teilweise aber auch einfach getrennt voneinander ablaufen. Dabei bekommt man auch immer wieder intensive Einblicke in die persönlichen Entwicklungen der einzelnen Figuren. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, seine eigenen Träume, Hoffnungen und immer wieder gibt es dabei ordentliche Dämpfer. Schön fand ich auch, wie die Liebesgeschichten in die Handlung eingebunden sind. Die unterschiedlichen Konstellationen spielen immer irgendwie eine Rolle, dabei wird aber das übergeordnete Ziel nicht aus dem Blick verloren.
Seit Band eins gehört auch die Androidin Iko zu meinen absoluten Lieblingen. Sie ist einfach total goldig, liebenswert und zu mehr Gefühlsregungen fähig, als gewöhnliche Androide es sind. Iko ist auch stimmlich wundervoll umgesetzt. Ich habe sie so lieb gewonnen und sie unterscheidet sich auch sehr von den anderen, so dass man sie direkt erkennt. Aber auch alle anderen Charaktere kann man gut voneinander unterscheiden. Vanida Karun gelingt es, allen Figuren ihre eigene Stimme zu geben und sie lebendig werden zu lassen. Dabei werden auch die Wesenszüge sehr schön rausgearbeitet.
Ich mag die Stimmfarbe und die Wandelbarkeit der Sprecherin total gern. Es ist sehr ausdrucksstark und abwechslungsreich gelesen, man kann richtig gut in die Handlung eintauchen und sich mitnehmen lassen. Und selbst nach über 27 Stunden, die das Hörbuch zum vierten Band lang ist, hätte ich sehr gern noch weiter gehört – weil es so angenehm ist, zuzuhören und auch weil die Geschichte einfach toll war.

Fazit

Ein toller, turbulenter und einfach schöner Abschluss dieser komplexen, facettenreichen Reihe. Mir war es an keiner Stelle zu lang, auch wenn es einige Aspekte gibt, die mehrfach auftauchen. Es gibt wieder zahlreiche Probleme, Rückschläge, aber auch kleine Erfolge, die die Handlung immer wieder durcheinander wirbeln und die Protagonisten vor neue Herausforderungen stellen.
Mir hat die Dystopie richtig gut gefallen. Schon allein aufgrund des Settings und der Figurenkonstellation war es etwas Besonderes.

 

2 Gedanken zu „[gehört] Wie Schnee so weiß von Marissa Meyer“

    1. Hallo Lisa,
      also aus meiner Sicht würde ich sagen: lies sie 😉 Ich habe die Geschichte ja in der Hörbuchvariante genossen und hatte es da an der einen oder anderen Stelle mit den zahlreichen Namen vielleicht etwas einfacher, aber Anja hat die Bücher ja gelesen und mochte sie auch sehr gern.
      Hoffen wir also, dass deine Laune, die zum Einzug der Bücher geführt hat, belohnt wird und dich die Handlung auch überzeugen kann. 🙂 Ich wünsch dir auf jeden Fall ganz viel Spaß beim Lesen.
      Liebe Grüße
      Dana

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