©dtv | Und du kommst auch drin vor Autorin: Alina Bronsky erschienen September 2017 Verlag: dtv |
nette Grundidee, Protagonistin schwierig, Umsetzung nicht so meins
Teenager in der Schule für Bücher zu begeistern, ist nicht unbedingt einfach. Viele Themen interessieren sie einfach nicht oder der Inhalt kann nicht so rüber gebracht werden, dass die Lust mitzuarbeiten und mehr darüber zu erfahren, erwacht. So geht es auch Kim und ihren Mitschülern, als sie zu einer Lesung einer eher unbekannten Autorin geschleppt werden. Kaum jemand hört sich den Text an, nur Kim, sie wird hellhörig, den die Geschichte im Buch scheint ihr wie auf den Leib geschrieben. Was diese Lesung in Kims Leben alles verändern könnte, das hätte wahrlich niemand erwartet.
Kim und ihre Freundin Petrowna sind schon seit vielen Jahren unzertrennlich. Obwohl die beiden recht unterschiedlich sind, gehen sie gemeinsam durch Dick und Dünn und meistern die Probleme, die so anstehen. Dabei ging es schon häufig um Themen, die die Schule betroffen haben, doch die aktuelle Situation ist wirklich neu. Kim hat sich in den Kopf gesetzt, mehr über das Buch und die Autorin herauszufinden, die schließlich genau ihre Geschichte erzählt. Da der Ausgang des Werkes so gar nicht in das Erwartungsbild der jungen Protagonistin passt, möchte sie alles versuchen, um das Unglück irgendwie abzuwenden. Dabei ist sie so stur und verbohrt, dass ihr ziemlich jedes Mittel recht ist.
Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Kim geschildert, trotzdem ist es mir sehr schwer gefallen, mit der Figur warm zu werden. Ihre verbohrte Art, die Art, wie ihre Freundin und sie miteinander umgehen und auch ihre charakterliche Entwicklung konnten mich einfach nicht richtig mitnehmen und überzeugen. Petrowna ist definitiv die Intelligentere und Clevere der beiden, aber auch bei ihr schlummern einige Geheimnisse und nicht ganz einfache Familienverhältnisse. Die beiden Mädchen in der Kombination sind nicht uninteressant, aber es war einfach nicht so meins. Vielleicht konnte ich mich auch mit dem Umfeld und der an die Protagonisten angepassten Sprache nicht recht anfreunden.
Um ihr ziemlich engstirniges Vorhaben zu erreichen, erlebt Kim viele Dinge, die sie vorher noch nie gemacht hat und erfährt dabei auch einige Dinge über sich selbst. Für ihre Entwicklung und den Blick auf einige Situationen ist es sicherlich förderlich, weil jede Erfahrung einen prägt und oft auch reifer werden lässt. Manchmal hätte ich sie aber trotzdem gern geschüttelt und ihr entgegen gerufen, dass sie endlich mal richtig nachdenken und die Augen aufmachen soll. Auf der anderen Seite wäre das natürlich nicht förderlich für den Verlauf der Handlung gewesen, da sonst der Rest nicht mehr zusammen gepasst hätte. Der Aufbau war schon recht konsequent durchgezogen und man konnte den Faden erkennen, der sich durch das Buch zieht. Da Kim so ist, wie sie ist und so reagiert und agiert, muss das gewisse Dinge nach sich ziehen.
Gut gefallen haben mir einige Entwicklungen, die Petrowna gemacht hat. Sie entdeckt ebenfalls neue Seiten und nutzt die Recherche rund um Buch und Autorin, um selbst ein wenig zu probieren und sich auszutesten.
Fazit
Die Grundidee finde ich gar nicht schlecht. Sich selbst in einem Buch wiederzuerkennen und herausfinden zu wollen, wie das sein kann, ist eine interessante Konstellation – entwickelt sich das Buch, wie man selbst, weil man sich anpasst oder wusste das Buch etwa wirklich, wie das eigene Leben weiter geht?!
Mit der sprachlichen Umsetzung und den Figuren bin ich allerdings nicht so richtig warm geworden.
Huhu Dana =)
es gibt hier durchaus Stellen, die mich richtig gut unterhalten konnten. Die Autorin hat einen starken eigenen Stil und das wusste ich wirklich zu schätzen. Trotzdem blieb das Buch insgesamt hinter meinen Erwartungen zurück. Die Umgangsformen haben mir zum Beispiel gar nicht gefallen.
LG
Anja