[gelesen] Chris P. Rolls – Lions Roar

 

 Lions Roar: Gay Romance 3
 (Irgendwie)
Autor: Chris P. Rolls
erschienen Dezember 2013
Verlag: CreateSpace
Independent Publishing Platform
ISBN: 9781494347796

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Alex ist Top – ein Jäger mit dem Blick für geeignete Beute.
Auch beruflich macht ihm so schnell keiner was vor. Er ist erfolgreich,
finanziell gut aufgestellt und durch die regelmäßigen Streifzüge durch die
Hamburger Gay-Clubs auch mehr oder weniger sexuell ausgelastet. Während eines
Abends im Gaytronic trifft er auf Markus – ebenfalls Top, ein absolutes Muskelpaket
und von da an in Alex‘ Kopf Thema Nummer eins.
„Lions Roar“ ist „Irgendwie Top“ aus der Sicht von Alex,
mit ein paar Erweiterungen und Ergänzungen. Nachdem ich „Irgendwie Top“ gelesen
hatte, war ich total angetan von der Geschichte und doch blieb immer die Frage,
wie Alex wirklich tickt, was er denkt, wie er im Inneren ist. Dieses Buch
beantwortet mir nun all diese Fragen und ermöglicht es, tief in Alex Seele
schauen zu können.
Alex hat eine sehr harte Schale, ausgebildet besonders
auch nach seinen negativen Erfahrungen. Er gibt nach außen hin gern den Coolen
und Kontrollierten, hat im Griff, was er beginnt und lässt sich nicht
unterbuttern. Im Verlauf der Geschichte wird jedoch immer mehr deutlich, dass
Alex auch ganz andere Seiten hat. Er ist viel sensibler, als ich es vermutet
hätte. Seine Gedankengänge sind häufig sehr tiefgründig und gut nachvollziehbar
dargestellt. Mit der Zeit taut Alex auf, in seinen unausgesprochenen Gedanken und
auch gegenüber Markus.
Markus kannte ich aus „Irgendwie Top“ schon sehr gut. Er
passt super zu Alex, sie ergänzen sich, fordern sich heraus, treiben sich an.
Es wird wirklich nie langweilig mit den beiden. Schön fand ich auch, hier jetzt
zu erfahren, was Alex wirklich alles über Markus denkt. Eben genau die
Einblicke, die uns bisher gefehlt haben.
Auch Tim und Mark sind wieder mit dabei. Auch die beiden
habe ich sehr in mein Herz geschlossen. Es ist einfach eine sehr vielseitige
Story, in der jeder Charakter sein eigenes Leben hat und das auch ausleben
darf. Dass die Paare dabei viel Zeit gemeinsam verbringen, bleibt natürlich
nicht aus und ist auch sehr erwünscht.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Besonders zu Beginn
war es so ganz anders als in „Irgendwie Top“, was noch mal eine deutliche
Abgrenzung der Personen erzeugt hat. Während Markus von Anfang an sehr
kompliziert und ausschweifend gedacht hat, hält sich Alex zunächst doch noch
eher bedeckt und fasst sich kurz. Im Verlauf des Buches gibt Alex dann immer mehr
von sich preis. Ich versteh ihn nun deutlich besser, kann seine Handlungen und
Reaktionen besser nachvollziehen und auch seine oft unausgesprochenen Ängste.
Alex ist geprägt durch seine Vergangenheit, auch das wird immer wieder deutlich
und macht den Protagonisten sehr authentisch.
Auch wenn mir die Grundgeschichte natürlich bereits
bekannt war, war das Buch in keiner Form langweilig. Es gab trotzdem so viel
Neues zu entdecken, weil wir die Geschichte aus anderen Augen präsentiert
bekommen. Alex ist anders, er denkt anders, er nimmt anders wahr und damit
bekommt jede noch so bekannte Situation etwas Neuartiges und Besonderes. Toll
war auch, dass es nach der bekannten Handlung mit den beiden noch weitergeht
und wir ein Stück des weiterführenden Lebens gezeigt bekommen.
Die erotischen Erlebnisse von Markus und Alex sind toll
beschrieben. Gut gefallen hat mir dabei auch, dass es so vielseitig ist. Die
beiden Jäger entdecken ihre noch zu erlegende Beute immer wieder auf
verschiedene Weisen. Mal hart, mal zart, mal forsch, mal ganz schüchtern und
zaghaft. Die Männer sind immer wieder anders, lassen sich sehr von ihren
Gefühlen und der Situation leiten. Neben ihren Stärken zeigen sie dem Leser
auch ihre schwachen und verletzlichen Seiten, was sehr bewegend war. Immer
wieder gab es jedoch auch Momente, in denen ich lachen konnte.
Ein Buch mit vielen Facetten und tollen Charakteren. Und
man kann „Lions Roar“ auf jeden Fall auch lesen, ohne „Irgendwie Top“ zu
kennen.
5 besen

 

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