[gehört|Kurzmeinung] Lakritz in Lappland von Susanne Finken

 

©Audible Studios
Für Lakritz in Lappland
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Susanne Finken
gesprochen von Rufus Beck, Christoph Maria Herbst, Jakob Roden, Paulina Rümmelein, Varia Linnéa Sjöström, Ernst-August Schepmann
erschienen 2017
ungekürzte Lesung: 190 Minuten
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 witziges Weihnachtshörspiel

Alle Kinder lieben Weihnachten, sollte man meinen. Allerdings geht es Bruno da ganz anders. Der Junge kann Weihnachten nicht ausstehen! Vor allem auch, weil sein Vater zu der Zeit immer so viel arbeiten muss und der aufgrund des Stresses von dem ganzen Weihnachtskram schon genug hat, wenn es gerade erst losgeht. Bruno kennt es also auch einfach nicht anders und hat die Abneigung seines Vater mit übernommen, auch wenn er sich, ganz tief in sich drin, vielleicht doch etwas anderes wünscht.

Bruno ist an sich ein ganz normaler Junge. Er kommt mit den meisten ziemlich gut klar, ist gut in der Schule, aber kein Überflieger, er hat Freunde, ist aber auch nicht umringt von Massen, die ihn bewundern. Aber dass er Weihnachten so wenig mag, das kann seine Klasse nun doch nicht verstehen. Woher das kommt, erfährt man im Laufe der Geschichte und erfährt auch die weiteren Hintergründe, wieso es bei seinem Vater Christian zu dessen Einstellung kam.
Als es an einem Tag im Wohnhaus des Jungen verführerisch nach Plätzchen duftet, kann Bruno nicht widerstehen und er geht dem Geruch nach, auch wenn er sich wundert, wieso es plötzlich eine Etage mehr gibt, als zuvor. Am Ziel angekommen, erwartet ihn Belana, die er zuvor noch nie gesehen hat, die aber behauptet, dass ihre Eltern sich durchaus kennen würden. Was es mit ihr auf sich hat, erfährt man ebenfalls im Verlauf der Geschichte, in der einige Turbulenzen auf Bruno zukommen.

Bruno war für mich ein sympathischer Protagonist, der neugierig und durchaus auch offen für Neues ist, aber auch nicht alles glaubt, ohne Beweise zu haben manchmal zweifelt und auch mal unsicher ist, ob er wirklich gerade das richtige tut. Auf ihn kommt viel Unbekanntes zu, kein Wunder, dass er da nicht genau weiß, wie er mit all dem umgehen soll.
Da Bruno zuvor mit Weihnachten nicht viel am Hut hatte, ist es für ihn eine Herausforderung all die weihnachtlichen und magischen Eindrücke zu verarbeiten, die er bei seinem spontanen Ausflug mit Belana und einem finnischen Weihnachtswichtel zu verarbeiten. Die Truppe hat eine abenteuerliche Reise ins Weihnachtsdorf, auf der Lakritz immer wieder ein Thema ist. Der Name der Geschichte ist also durchaus passend und ich fand es ganz witzig, wie das eingeflochten war. Allgemein mochte ich den finnischen Wichtel echt gern, auch wenn die Kommunikation mit ihm teilweise etwas schwieriger war.

Die Geschichte verbreitet eine weihnachtliche Stimmung, bringt durch die etwas verzwickte familiäre Situation, die mit einfließt, aber auch andere Themen mit sich und schafft Raum für Versöhnung, das offene Aussprechen von verborgenen Wünschen und vergangenen Enttäuschungen und Herzlichkeit. Immer wieder gibt es Augenblicke zum Schmunzeln und die Charaktere haben viel Spaß miteinander, auch wenn nicht immer alles nur locker-leicht ist. Manches wird recht schnell abgehandelt, für anderes wird sich etwas mehr Zeit genommen. Schön fand ich auch die kleinen Aspekte rund um Nikolaus und die unterschiedlichen Zeiten, zu denen Weihnachten gefeiert wird, die mit integriert sind – den Wahrheitsgehalt nun mal außen vor gelassen. Aber ich mochte diese Szenen trotzdem gern.

Das Hören des Hörspiels hat Spaß gemacht. Durch die zahlreichen verschiedenen Sprecher kann man alle Charaktere problemlos voneinander unterscheiden und es macht die Dialoge sehr dynamisch. Einige Eigenarten der Figuren fließen in die Umsetzung der Sprechenden mit ein, was die Charaktere noch lebendiger macht. Gut gefallen hat mir auch die Einarbeitung von Nebengeräuschen und Musik, das unterstreicht die Atmosphäre und sorgt für ein tolles Hörerlebnis.


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