[gelesen] Tanja Heitmann – Tiamat

(c) cbt
  Tiamat – Liebe zwischen
  den Welten
  Autor: Tanja Heitmann

  erschienen April 2013
  Verlag: cbt
  ISBN: 978-3-570-16120-3


Anouks Leben kann man ganz gewiss nicht als gewöhnlich
oder langweilig beschreiben. Sie lebt in einem alten Herrenhaus, das von vielen
gemieden und als unheimlich empfunden wird, obwohl außer ein paar ausgewählten
Personen niemand weiß, dass Tiamat im Keller schlummert und für die gesamte
Welt das Ende bedeuten könnte, wenn sie ausbricht und ihre Macht entfesselt
wird. Als wäre dieses Geheimnis noch nicht genug, bekommt die Familie ab und an
Besuch von den Wesen jenseits des Tors und diese bringen die ein oder andere
„lustige“  Veränderung im Haus mit sich,
die vor Freunden und Nachbarn gut versteckt bleiben müssen.
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Anouk
geschrieben, wodurch sie mir sehr schnell ans Herz gewachsen ist. Ihre Art zu
erzählen und zu denken ist einfach herrlich erfrischend und sehr authentisch
für eine junge Heranwachsende. Ihre Ironie und die Foppereien zwischen ihr und
ihrem „Bruder“ Sander lockern viele Situationen unglaublich auf und haben bei
mir häufig ein Schmunzeln erzeugt.
Auch Alexander, der von fast allen nur Sander genannt
wird, ist mir sehr ans Herz gewachsen. Seine aufgesetzte coole Art, legt er im
Verlauf der Geschichte ab und zeigt sein wahres Gesicht, das noch viel mehr
Geheimnisse bereithält als ich anfangs erwartet hatte.
Anouks Freunde, die sie eigentlich nicht besuchen dürfen,
spielen im Verlauf der Handlung auch eine immer größere Rolle und werden zu
einer wertvollen Stütze in den schwierigen Zeiten, die bevorstehen.
Sehr gut gefallen hat mir auch der Einstieg in die
Geschichte, es gab kein großes Vorgeplänkel, man war gleich mitten im Geschehen
drin. Sander hat seine Wacht am Tor ein wenig schleifen lassen und prompt hat
es ein besonders giftiger Besucher aus der anderen Welt geschafft, sich bis zum
Dachboden vorzuarbeiten und dort Anouk anzugreifen. Die Spannung hat sich dann
durch das Buch gehalten, immer wieder gab es Wendungen, mit denen ich nicht
gerechnet hätte. Insgesamt hat mir auch die Mischung aus einfühlsamen, ruhigen
Szenen und den etwas hektischen, kämpferischen Passagen gut gefallen, so kam
nie Langeweile auf und man war immer gespannt darauf, was wohl als nächstes in
Marienfall passiert.
Auch das Cover passt gut zu „Tiamat“. Der abgebildete
Strudel aus unterschiedlichen Farben könnte ein etwas freundlicheres Abbild des
Maelstroms sein, der viele mysteriöse und faszinierende Dinge bereithält.
Der Schreibstil von Tanja Heitmann ist einfach klasse.
Das Buch liest sich sehr flüssig und ohne Probleme. Ich bin gleich gut in die
Handlung reingekommen und habe besonders den intensiven Einblick in die
Gedanken und Gefühlswelt von der Protagonistin Anouk sehr genossen.
Allen Liebhabern von Jugend-Fantasy-Büchern kann ich
dieses Buch nur wärmstens empfehlen, ich habe es in zwei Tagen regelrecht verschlungen.

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