[gelesen] Eisblaue Augen von Sandra Bäumler

Eisblaue Augen
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Autor: Sandra Bäumler
erschienen September 2014

ISBN: 978-3-646-60078-0

© Carlsen/ Impress

spannend Idee – mal vorhersehbar, mal überraschend

In der Wohnung ihrer verstorbenen Großmutter findet die 18-jährige Alex alte Bücher, in denen Tagebuchaufzeichnungen versteckt sind. Neugierig stürzt sich Alex auf die Geschichte von Kate aus dem 19. Jahrhundert und wird so in deren Bann gezogen, dass sie beschließt, auf Spurensuche zu gehen. Hat Kate sich die mysteriösen Begebenheiten nur ausgedacht oder sind die Ereignisse wirklich vorgefallen? Urplötzlich wird Alex selbst zum Teil der Geschichte…

Alex ist eine sympathische, realistische Protagonistin: höflich, bodenständig, praktisch veranlagt und manchmal auch etwas blauäugig. Ihre Neugier treibt sie dazu, ihre Mutter anzulügen und sich heimlich nach Cornwall, den Schauplatz von Kates Geschichte, aufzumachen – mit einem dicken schlechten Gewissen im Gepäck, das spätestens in Vergessenheit gerät, als sie den charmanten Jay kennenlernt. Kopflos und naiv lässt sie sich in der Folge auf ihn ein und übersieht dabei das Offensichtliche.

Der Schreibstil ist sehr angenehm. Neben den Tagebuchaufzeichnungen, die natürlich sprachlich dem Stil des 19. Jahrhunderts folgen, wird das Geschehen aus der Ich-Perspektive von Alex erzählt, die einen sehr beschreibenden Erzählstil hat. Sie schildert ihre Umgebung detailliert, ohne dabei zu ausschweifend zu werden. Auch einen intensiven Einblick in ihre aufgewühlten Gedanken ermöglicht die Perspektive.

Die Geschichte ist durchaus ansprechend. Der Einstieg ist eher ruhig, Kates Geschichte erzeugt bereits erste Spannung, weil lange nicht klar ist, worauf Kates Erzählung abzielen wird. Die Auflösung ihrer Vergangenheit ist dann faszinierend und überraschend.

Danach wird die Handlung allerdings etwas vorhersehbar, denn was sollte anderes passieren, als das Alex, die nicht glauben kann, was Kate in ihren geheimen Schriften niedergelegt hat, dieselben Dinge zu sehen bekommt.
Dabei wird sie in gefährliche Machtkämpfe verstrickt, die immer wieder unerwartete Wendungen nach sich ziehen. Mit der Zeit wird die Geschichte immer ereignisreicher, sodass die Spannung weiter ansteigt.

Schön ist, dass es sich hier mal wieder um einen Einzelband handelt – vermute ich zumindest, theoretisch ließen die Ereignisse eine Fortsetzung zu, auch wenn die Handlung am Ende abgeschlossen und offene Fragen beantwortet sind. Leider lässt das Ende mich etwas niedergeschlagen zurück – ich hatte die ganze Zeit noch auf eine etwas andere Wendung gehofft.

 Fazit

Interessante Geschichte mit schöner Idee und sympathischen Figuren. Nach einem ruhigen Beginn erwartet Alex ein ereignisreiches Abenteuer, das neben vorhersehbaren Begebenheiten einige unerwartete Wendungen bereithält. Das Ende sorgt leider dafür, dass ich das Buch mit einem unzufriedenen Gefühl weglege.

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